Wie erlangen und binden Sie die Aufmerksamkeit Ihres Publikums mit Ihren Worten, mit Ihrer Stimme, mit Ihrer
Körpersprache? Wie gehen Sie mit der Technik um, welche Hilfsmittel nutzen Sie?
Stimme. Sie transportiert Ihre Botschaft. Daneben spiegelt Ihre Stimme Ihre innere Befindlichkeit: Kommen die Worte hastig und gepresst aus Ihnen heraus oder im passenden Tempo und angenehmer Tonlage? Betonung verwechseln manche Vortragende gerne mit der überdeutlichen Artikulation jeder einzelnen Silbe. Doch Sie wollen kein Deutschdiktat schreiben, sondern Ihr Publikum begeistern. Gute Betonung heißt Akzente zu setzen und die Stimme entsprechend dem Inhalt zu variieren.
Nehmen Sie Ihren Vortrag beim Proben mit einem Diktiergerät oder Ihrem Smartphone auf. Spielen Sie einer Freundin oder einem Freund eine Sequenz vor und bitten Sie um eine ehrliche Rückmeldung. Sind Sie gut zu verstehen? Kann man Ihrem Thema ohne Mühe folgen? Gelingt es Ihnen, Spannung und Neugier zu erzeugen?
Stimmbildung ist ein kontinuierlicher Prozess, für den Sie auch professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen können. Doch bei all dem sollte immer im Vordergrund bleiben, dass die Stimme eines Menschen unverwechselbarer Ausdruck seiner Persönlichkeit ist. Wenn Sie sich mit dem wohlfühlen, was Sie sagen und wie Sie es sagen, sind Sie auf dem richtigen Weg.
Körpersprache. Wenn Sie eine Präsentation oder eine Rede vor Publikum halten, werden Sie nicht nur gehört, sondern
auch gesehen. Ihre Körperhaltung, Ihre Bewegungen und Gesten unterstützen das, was Sie sagen. Sie sollten es zumindest.
Entwickeln Sie ein Gefühl dafür, welche nonverbalen Signale Sie aussenden. Auch hier empfiehlt sich das Üben vor dem Spiegel – eine Videoaufzeichnung erfüllt den Zweck sogar noch besser.
Achten Sie bewusst auf Ihre Bewegungen. Klare, akzentuierte Gesten bringen Ruhe und Struktur in den Vortrag. Ein Ausfallschritt an eine andere Position auf der Bühne kann unterstreichen, dass Sie gerade eine andere Perspektive einnehmen. Fahriges Herumwedeln mit den Armen erzeugt vermutlich eher auch Unruhe bei der Zuschauerin/beim Zuschauer – kann aber nützlich sein, wenn Sie eine stressige Situation anschaulich darstellen wollen.
Seien Sie mutig. Wählen Sie die Bewegungen, die Ihnen persönlich geeignet erscheinen, um diese oder jene Stimmung beim Publikum zu erzeugen.
Lassen Sie sich von anderen ein Feedback zu Ihrer Körpersprache geben. Beachten Sie dabei aber, dass es auch hier keine allgemeingültigen Regeln gibt, etwa: „Als Frau darf man nicht mit dem Fuß aufstampfen“ oder „Ausladende Gesten wirken unseriös“ oder „Wenn Sie am Flipchart schreiben, dürfen Sie dem Publikum nicht den Rücken zudrehen.“ Wirklich gute Rednerinnen und Redner ignorieren solche vermeintlichen Lehrmeinungen geflissentlich. Es geht um Ihre Wirkung, Ihren Stil, Ihre Körpersprache.
Kontakt zum Publikum. Die Menschen wollen von Ihnen angesprochen werden. Nehmen Sie Blickkontakt zu einzelnen Zuhörerinnen und Zuhörern auf. Verweilen Sie für die Länge eines Satzes oder eines Gedanken bei einer Person, wechseln Sie nicht zu schnell zur nächsten.
Mit einer Frage an einzelne oder alle Anwesenden erhöhen Sie die Aufmerksamkeit.
Wenn Sie jemanden im Publikum direkt ansprechen, kann das für den Betreffenden allerdings sehr plötzlich und unvermittelt kommen. Stellen Sie niemanden bloß und machen Sie keine Scherze auf Kosten einzelner. Eine Ausnahme bildet die Reaktion auf Zwischenrufe oder die Abwehr direkter Verbalattacken.
Noch etwas: Konzentrieren Sie sich bei der Wahrnehmung Ihrer Zuhörer nicht in erster Linie auf die wenigen, die dem, was Sie zu sagen haben, offensichtlich reserviert oder desinteressiert gegenüberstehen. Sie können niemals alle erreichen. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf diejenigen, die an Ihren Lippen hängen.